Samstag, 19. Juli 2014

Gibt es einen Sinn von Krankheit?

Der Körper beginnt zu schreien, wenn seelische Bedürfnisse ignoriert werden
(Dr. med. Ilse Kutschera)

In meiner Arbeit habe ich häufig die Erfahrung gemacht, dass körperliche oder seelische Themen und Symptome einen Ursprung im Familiensystem haben können. Wir sind tief mit unserer Herkunftsfamilie verbunden. Aus dieser Bindung können sogenannte Verstrickungen entstehen, die Symptome und Krankheit mitverursachen können. Diese Verstrickungen sind unbewusst und können über das Familienstellen sehr schnell und effektiv aufgedeckt werden. Sie prägen unser Leben in entscheidender Weise und lassen uns z.B immer wieder die gleichen Erfahrungen in Beziehungen machen, sie lassen Kinder häufig unruhig werden und manchmal lassen Sie z.B eine Krankheit eigenartiger Weise genau in dem Lebensalter auftreten, als die Großeltern vielleicht traumatische Erfahrungen im Krieg gemacht haben. 
Die Frage, ob Krankheit einen Sinn hat, kann ich aus tiefer Überzeugung mit JA beantworten. In den vielen Jahren meiner Tätigkeit als Heilpraktikerin habe ich die Erfahrung gemacht, dass sich beispielsweise Übergewicht meist nicht ohne Grund entwickelt, dass Rheuma oder Fibromyalgie einen Menschen nicht aus der Luft heraus befallen oder dass Migräne oft nicht nur ein zufälliges Geschehen ist, sondern diese Erkrankungen enthalten einen Sinn. 
Dieser Sinn ist allerdings nicht in für alle gültigen Deutungen zu finden wie "Nackenschmerzen heißt: Dir sitzt jemand im Nacken!" Solche Erklärungen wären zu simpel, ja geradezu platt und würden die wahre Botschaft übersehen. Auch geht es bei der Sinnfrage nicht um persönliche Schuldzuweisungen wie "wenn Du deine Kindheit aufarbeiten würdest, dann geht auch dein Tinnitus weg" 
Ein Sinn von Krankheit kann immer nur individuell gefunden werden: durch aufmerksame Reflexion des eigenen Lebensweges, durch ein bewusstes Wahrnehmen unserer familiären Systeme.  Über eine Familienaufstellung werden die tiefen Bindungen an das eigene System sichtbar. Denn jeder Mensch hat eine Herkunft und ist dort eingebunden in Beziehungen und damit auch in Verstrickungen. Durch das Sichtbarmachen und die Anerkennung dieser Verstrickungen kann der Wege für eine Lösung frei werden. Alle Informationen, die wir finden können, sollten wir auch nutzen, denn sie sind ein wichtiges Puzzleteilchen für das eigenes "Heilwerden".
So ist der Blick auf das gesamte System eines Menschen für mich wesentlicher Bestandteil eines Heilungsprozesses. Hier vollzieht sich eine Wendung: Statt das Symptom nur zu bekämpfen und möglichst schnell los werden zu wollen, kann es nun zu einem Wegweiser, einem Richtungsanzeiger werden, der wertvolle Botschaften bereit hält. Die Frage sind: Wo hätte dieses Symptom Sinn gemacht und was würde passieren, wenn es nicht mehr da wäre? Wem wird man durch das Symptom ähnlicher oder auch weniger ähnlich? Oder umgekehrt: wem wäre man ähnlicher oder weniger ähnlich, wenn die Erkrankung nicht da wäre?
Es könnte auch sein, dass man in der Krankheit jemandem nachfolgt, z. B einem früh verstorbenen Angehörigen oder man versucht auf unbewusstem Weg, das Unglück von nahestehenden durch eigenes Leid übernehmen zu wollen. 
In Familienaufstellungen zeigt sich dann manchmal, dass das Symptom oder die Krankheit überflüssig wird, wenn ein ehrlicher Blick auf "Das worum es eigentlich geht" fällt. 

Wenn auch Sie einen tieferen Blick auf Ihre Erkrankung werfen möchten, dann sprechen Sie mich gerne an. Ohne Schuldzuweisungen, respektvoll und wertschätzend mache ich mir gerne mit Ihnen ein genaueres Bild von Ihrer Erkrankung. Die hier erarbeiteten Lösungen können jede andere Behandlungsform, ob schulmedizinisch oder naturheilkundlich, unterstützen.

Herzlich, 

Susanne Unger