Seit den 1940er Jahren wird ein
Anstieg der Brustkrebsraten beobachtet. Fast jeder kennt eine Bekannte, Freundin oder Verwandte die
Brustkrebs hat oder hatte. Es erkranken zunehmend auch jüngere Frauen
und die Angst von Frauen vor der Erkrankung ist in meinen Beratungen
immer wieder ein häufiges Thema.
Gibt es Möglichkeiten der Vorbeugung
und was können wir für eine gute Gesundheit der Brüste tun? Ich habe Ihnen hier einige Gedanken und Anregungen aufgelistet:
Brustkrebs
ist eine sehr medienpräsente Krankheit und damit auch zu einem
Riesengeschäft geworden. Es gibt jede Menge Vorsorge-Kampagnen, bitte
beachten Sie jedoch, dass es sich hier allenfalls um eine Früherkennung
handelt. Denn der Bereich der wirklichen Vorsorge, im Sinne einer
möglichen Vermeidung von Brustkrebs, ist eher gering ausgebildet. Es
fließen sehr viele Gelder in Diagnose- und Therapiebereiche, warum aber
nicht in die tatsächliche Prävention? An Vorbeugung lässt sich nichts
verdienen, im Gegenteil: wenn man sich mit Ursachen von Krebsentstehung
befasst, können die Fragen, die dabei aufkommen, schnell
gesellschaftlich unangenehm werden. Warum steigen Umweltbelastungen und
die Menge der verfügbaren chemischen Stoffe parallel zu den
Erkrankungsraten an??
Brustgesundheit
und damit die Vermeidung von Krankheit lässt sich auf 2 Wegen angehen,
die miteinander zusammenhängen und ineinander greifen. Wir können
vorbeugend körperlich arbeiten und wir können uns auf einer seelischen
Ebene dem Thema Brustgesundheit nähern. Einige Aspekte möchte ich Ihnen
gerne vorstellen:
Es
gibt Risikofaktoren für das Auftreten von Brustkrebs, die sich nicht
verändern lassen, wie z.B. frühes Einsetzen der Regelblutung, späte
Menopause, Brustkrebs in der nahen Verwandtschaft. Es gibt aber andere
Risikofaktoren, auf die wir durchaus einen Einfluss haben, unter
anderem:
- deutliches Übergewicht
- Bewegungsmangel
- Zigarettenkonsum
- erhöhter Alkoholgenuss
- Chemikalienbelastung
- lange Einnahme von hormonellen Verhütungsmitteln oder Hormonersatzpräparaten
Blicken
Sie also auf das, was in Ihrem Einfluss liegt, denn an dieser Schraube
können Sie Stück für Stück etwas mehr drehen. Und denken Sie dabei, dass
sich Einflussfaktoren häufig aufsummieren. Jede Treppe, die Sie
steigen, jedes Kilo, dass Sie verlieren, zählt!
Achten Sie aber auch gerade auf die letzten beiden Faktoren:
Chemikalienbelastungen
sind ein wichtiges Thema in der Naturheilkunde. Das amerikanische
Silent Spring Institut hat eine Datenbank mit über 200 Chemikalien
aufgebaut, die im Verdacht stehen, Brustkrebs zu verursachen. Achten Sie
darauf, mit welchen Substanzen Sie in Kontakt kommen.
Auch
hier wieder: Jede Biomöhre zählt, jede Kosmetik mit Biosubstanzen ist
wichtig! Achten Sie auch auf Kleidung, Putzmittel, Haarfärbemittel!
Eigentlich ist es nicht Neues, aber es lohnt sich, sich immer wieder
einmal bewusst zu machen: Jedesmal, wenn Sie etwas Einkaufen, geben Sie
damit eine Stimme ab! Und jedesmal, wenn Sie ein Produkt benutzen,
zahlen damit auf Ihr Gesundheitskonto etwas ein oder nehmen einen Kredit
auf! Parabene aus Kosmetik, Weichmacher aus Kunststoffen oder
Quecksilber aus Zahnfüllungen hinterlassen Spuren in unserem Körper.
Vermeiden Sie diese Produkte oder regen Sie mit natürlichen Mitteln
deren Ausleitung aus dem Körper an. Es sind Zusammenhänge zwischen
Vitamin A und Vitamin D-Mangel oder einem Mangel an Omega-3 Fettsäuren
und dem Auftreten von Brustkrebs gefunden worden. Lassen Sie hier Ihre
Werte bestimmen und füllen die Speicher gut auf.
Achten
Sie auf ein gutes Hormonsystem! Immer mehr Frauen leiden unter einer
sogenannten Östrogendominanz. Da viele Brusttumore östrogenabhängig
wachsen, ist es wichtig eine übermässige Zufuhr von östrogenhaltigen
Lebensmitteln zu vermeiden, z.B.
Fleisch aus Massentierhaltung, aber auch ständiger Kontakt mit Kunststoff wirkt östrogenisierend. (Hier einige Informationen über Hormone und Kunststoffe)
Vermeiden Sie hormonelle Verhütungsmittel und gönnen Sie sich eine
alternative Verhütungsberatung! Kaum eine Frau wird umfassend über
Risiken und Nebenwirkungen von Pille, Hormonspirale oder Nuvaring
informiert.
Achten
Sie auf guten Nachtschlaf! Melatonin, unser Schlafhormon, wird nur bei
völliger Dunkelheit in der Nacht gebildet und ist bei Frauen mit
Brustkrebs oft erniedrigt. Auch hier wird ein Mangel mit der Entstehung
von Krebs in Zusammenhang gebracht. Blaues Licht von Mobiltelefonen oder
anderen Bildschirmen am Abend sorgt für eine geringere
Melatoninbildung.
Ganz
wichtig: Lassen Sie Ihre Brüste frei! BHs mit Metallbügeln sind aus
gesundheitlichen Gründen sehr umstritten, da hier die Lymphe nicht gut
fließen kann. Probieren Sie zuhause aus, so wenig wie möglich einen BH
zu tragen. Haben Sie keine Angst, dass Ihr Busen dadurch seine Form
verliert!!
Sie sehen, sie können an ganz vielen Schräubchen selbst drehen, ohne nur mit Sorge auf Ihre Brüste sehen zu müssen.
Und
damit komme ich zum zweiten, zum seelischen Aspekt der Brustgesundheit.
Wichtig ist, dass Sie Ihre Brüste als etwas grundsätzlich Gesundes
begreifen. Obwohl durchschnittlich jede neunte Frau sich mit der
Diagnose von Brustkrebs auseinandersetzen muss, bedeutet dies nicht,
dass Ihre Brüste eine tickende Zeitbombe sind.
Doch die weibliche Brust wird von Frauen selten wohlwollend betrachtet.
Zu groß, zu klein, zu weich: nie sind Brüste richtig und dann auch noch
ein potentielles Krebsorgan! Ich würde Sie gerne zu einem anderen
Umgang mit Ihren Brüsten einladen! Schauen Sie einmal ganz bewusst
wohlwollend auf Ihren Busen, massieren Sie die Brüste mit einem
wohlriechenden Massageöl, nur um der Berührung willen, nicht damit die
Form erhalten bleibt!! Haben Sie Ihren Brüsten schon einmal zugelächelt?
Sie merken, das ist ein anderer Umgang als immer nur zu denken: "Meine
Brust könnte krank werden und schön ist Sie auch nicht." Natürlich ist
es wichtig, die Brust regelmässig abzutasten, aber den Brüsten einfach
mal so etwas Gutes zu tun, ist von großer Bedeutung.
Im Umgang mit dem Thema Brust steckt auch die Frage: womit nähren Sie
sich denn und wer oder was stärkt Sie? Sie können niemandem etwas
geben, wenn Sie nicht regelmäßig Ihre Batterien aufladen. Auch der feste
Vorsatz: "Ich lasse mich nicht mehr aussaugen!" hängt mit dem Thema
Brustgesundheit zusammen. Achten Sie auf einen guten Austausch von Geben
und Nehmen in Ihrem Leben. Stellen Sie einseitig saugende Beziehungen
so schnell wie möglich ab!
Sie
merken, wenn wir Frauen über unsere Brüste reflektieren, dann fällt auf, dass wir das Thema nicht nur auf körperliche Prozesse reduzieren
können, sondern auch unsere Lebenssituationen und die Art, wie wir mit
den Dingen umgehen, einmal überdenken müssen.
Über
eine Urin-Untersuchung lässt sich der Abbau-Weg der Östrogene im Körper
untersuchen. Es gibt tumorschützende und tumoranregende Abbau-Produkte.
Das Verhältnis der beiden zueinander stellt einem Aspekt des
persönlichen Brustkrebs-Risikos dar. Der Anteil der schützenden bzw.
harmlosen Östrogenabbau-Produkte lässt sich durch
ernährungstherapeutische Maßnahmen gut beeinflussen. Diese sehr
einfache Untersuchung könnte für Frauen Sinn machen, die einen oder
mehrere Fälle von Brustkrebs in der nahen Verwandtschaft haben.