Hormonelle
Beschwerden nehmen immer mehr zu. Schilddrüsenhormone sind mittlerweile
die am häufigsten verschreibenen Medikamente in Deutschland
(Arzeimittelreport der Barmer GEK 2012). Erschöpfung, Schlafstörungen,
Zyklusbeschwerden, unerfüllter Kinderwunsch, Übergewicht: die Liste der
hormonell bedingten Beschwerden ist lang und vielfältig. Die Frage ist:
Gibt es Ursachen für die hohe Anzahl an hormonellen Erkrankungen? Über eine der möglichen Ursachen möchte ich Ihnen hier gerne berichten:
"Xenohormone"
oder auch Umwelthormone sind hormonelle Störsubstanzen. Mit dieser
Bezeichnung werden künstliche und chemische Stoffe bezeichnet, die im
Körper eine hormonartige Wirkung auslösen. Die gesundheitliche
Auswirkung dieser Stoffe wird seit Mitte der 90er Jahre erforscht. Man
forscht an über 20 000 Substanzen, bei vielen gilt eine hormonelle
Wirkung mittlerweile als gesichert.
Xenohormone
haben eine östrogenartige Wirkung, das heißt die körpereigene
Östrogenproduktion wird zu stark angeregt oder aber die
Östrogenrezeptoren (sogenannte Andock-Stellen für Hormone) werden durch
die Umwelthormone besetzt. Wie ein künstliches Hormonpräparat sind diese
Xenohormone nicht identisch mit unseren körpereigenen Hormonen. Sie
wirken zwar einerseits wie unsere körpereigenen Hormone, es ist aber
nicht klar, welche Auswirkungen sie noch in unserem Körper haben. Da
viele Menschen einen Östrogenüberschuss haben und es auch eine Reihe von
Tumoren gibt, die östrogenabhängig sind, lohnt es sich, den Kontakt mit
diesen Umwelthormonen so gering wie möglich zu halten. Umwelthormone
bringen unser eigenes Hormonsystem schnell durcheinander, es können
Probleme mit anderen Hormondrüsen entsehen (hier reagieren besonders die
Schilddrüse und die Nebennieren anfällig) Manche Xenohormone können
auch den männlichen Testosteronspiegel senken, was zum Beispiel eine
Ursache für männliche Unfruchtbarkeit sein könnte. Auch Probleme in den
frühen Wechseljahren, durch eine sogenannte Östrogendoninanz, können
durch die Umwelthormone entstehen.
Die
meisten Xenohormone nehmen wir wohl über Weichmacher zu uns. Viele
Gegenstände aus Plastik enthalten Weichmacher. Insbesondere
Lebensmittelverpackungen stehen im Verdacht Inhaltstoffe aus dem Plastik
an die Lebensmittel abgeben.
Hier habe ich Ihnen den Trailer zu dem sehr sehenswerten Film Plastic Planet von Werner Boote verlinkt:
Was können Sie nun tun, um den Kontakt mit Umwelthormonen so gering wie möglich zu halten?
- Kaufen Sie möglichst unverpackte Lebensmittel oder Lebensmittel, die in Papier verpackt sind. Hier ein Link zu einem wunderbaren Bio-Versand, der Nahrungsmittel in Papierverpackungen verschickt (Sehr empfehlenswert!)
- Je biologischer ein Lebensmittel porduziert wurde, desto geringer ist vermutlich Kontakt mit künstlichen Hormonen.
- Verwenden Sie einfache, traditionelle Putzmittel wie Kernseife, Essig etc.
-
Versuchen Sie den Kontakt mit Plastik zu reduzieren. Das ist nicht
einfach, aber mit etwas Einfallsreichtum definitiv möglich.
-
Trinken Sie Wasser aus Glasflaschen, reduzieren Sie den Kontakt von
Lebensmitteln mit Plastikdosen, verwenden Sie stattdessen Behälter aus
Glas, Edelstahl oder Porzellan.
- Ein Wasserfilter kann Hormone aus dem Trinkwasser filtern.
- Verwenden Sie biologische Kosmetikprodukte.
Sprechen
Sie mich gerne an, wenn Sie vermuten, dass Ihr Hormonsystem
durcheinander scheint oder Sie vermuten, dass Sie durch Umwelthormone
belastet sind. Für unser hormonelles System hat die Naturheilkunde eine Reihe von Ideen und der Körper reagiert sehr dankbar auf jede Entlastung!